Gudila Freifrau von Pölnitz
Gudila Freifrau von Pölnitz, Trägerin des Kulturpreises des FSV und Stifterin des Schmuckziegels, starb am 11. Januar 2002 im Alter von 88 Jahren.
Die Freifrau, am 17. November 1913 in Rom als Tochter des Generaldirektors des preußischen Staatsarchivs Professor Paul Kehr geboren, studierte nach dem Abitur 1932 Geschichte, Mittellatein und Kunstgeschichte in München und Göttingen. 1937 heiratete sie ihren Professor, Götz Freiherr von Pölnitz.
Nach dem frühen Tod ihres Mannes im Jahre 1967 engagierte sie sich im Kulturausschuss des FSV, half bei der Gründung der Malschule Morschreuth mit und war von 1970 bis 1982 Landtagsabgeordnete. Am 28. Juli 1973 wurde im Rahmen einer Sitzung des Kulturausschusses der "Arbeitskreis Bauen und Gestalten" auf Burg Pottenstein gegründet. Mit dabei war Freifrau von Pölnitz, die ein Jahr später die Stiftung "Schmuckziegel"(*) ins Leben rief.
Die Stiftung der Auszeichnung "Schmuckziegel" in Hundshaupten geschah am 17.11.1974, dem 61. Geburtstag der "Baronin" - wie sie von der Bevölkerung genannt wurde. Entsprechend der Stiftung wird der Schmuckziegel immer an ihrem Geburtstag verliehen (Stiftungsurkunde abgebildet im FSV-Heft 1/1979).
1991 schenkte Sie dem Landkreis Forchheim Schloss und Wildpark Hundshaupten, samt Waldbesitz. Als kleines Gegengeschenk erhielt die Baronin 1993 den goldenen Ehrenringes des Landkreises Forchheim. Mit der Schenkung wollte sie den Weiterbestand und die Fortentwicklung des 1971 gegründeten Wildparks sichern und eine kulturelle Nutzung des Schlosses ermöglichen.
Gudila Freifrau von Pölnitz wurde vielfach ausgezeichnet. Neben der Ehrung durch den FSV bekam sie den Orden vom Heiligen Grab, den bayerischen Verdienstorden, die Denkmalschutzmedaille, sowie das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Die Gemeinden Leutenbach, Egloffstein und Langensendelbach ernannten die Freifrau ob ihrer kommunalpolitischen Verdienste zu ihrer Ehrenbürgerin. Hermann Bieger